Stormarn

In den letzten Monaten hat der Kreistag Stormarn ein breites Paket aus Finanz‑, Sozial‑, Klima‑ und Bildungsentscheidungen beschlossen. Dabei standen die Kündigung einer regionalen Beteiligung, tiefgreifende Änderungen im Kindertagesbetreuungs‑Modell, neue Förderungen für den Moorschutz sowie Investitionen in Berufsbildungszentren und den Katastrophenschutz im Fokus.

❌ Kündigung der Beteiligung an der Herzogtum Lauenburg Marketing‑ und Service GmbH (HLMS)

Der Kreistag beschloss, die Beteiligung des Kreises Stormarn an der HLMS zum 31. Dezember 2026 zu beenden. Der Antrag wurde von allen Fraktionen gemeinsam gestellt und soll die Kreisfinanzen entlasten, indem künftige Gewinnbeteiligungen und Haftungsrisiken wegfallen.

👶 Kindertagesbetreuung – Neuausrichtung der Sozial‑Staffel

Zwei Satzungsänderungen wurden verabschiedet:

• Die bisherige Geschwisterermäßigung von 70 % auf 50 % wird ab dem 01. August 2026 reduziert – eine Einsparung von rund 1,67 Mio. € jährlich.
• Gleichzeitig wird die Geschwisterermäßigung nach § 9 Abs. 2 für schulpflichtige Kinder, die in OGS‑Angeboten gefördert werden, komplett eingestellt. Familien, die bereits Leistungen beziehen, bleiben bis zum 31. Dezember 2025 geschützt.

🌿 Moorschutz muss sein! – Bundesförderung und Eigenanteil

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragte finanzielle Unterstützung aus dem Bundesprogramm „Förderung Klimamoorschutz – Information und Steuerung (InAWi)“. Der Kreis stellt dafür einen Eigenanteil von 75.000 € bereit, um den Beitrag des Moorschutzes zu Klimaschutz, Hochwasserschutz und Biodiversität zu sichern.

📢 Sirenenförderprogramm – Laufzeitverlängerung und Mehrkosten‑Ausgleich

Wegen Verzögerungen bei der Installation von Sirenenanlagen übernimmt der Kreis die Mehrkosten von 34.062,59 € für das Amt Trittau. Gleichzeitig wird die Fördermittel‑Auszahlung bis zum 31. Dezember 2027 verlängert, ohne dass zusätzliche Mittel bereitgestellt werden müssen.

🎓 Berufsbildungszentren Ahrensburg & Bad Oldesloe – Verwaltungsrat und Wirtschaftsplan 2026

Der Kreistag benannte die Mitglieder der Verwaltungsräte beider neuen Regionalen Berufsbildungszentren und genehmigte deren Wirtschaftspläne für 2026. Beide Einrichtungen werden ab dem 1. Januar 2026 als rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts betrieben und sollen die berufliche Qualifizierung im Kreis nachhaltig stärken.

Die Entscheidungen zeigen, dass Stormarn gleichzeitig Haushaltskonsolidierung, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und die Zukunft der Ausbildung aktiv vorantreibt.