Rheingau-Taunus-Kreis

.In den letzten Monaten dominierten Mobilitäts‑ und Bildungsfragen die kommunalpolitischen Diskussionen im Rheingau‑Taunus-Kreis. Während die Grünen ein neues Radverkehrskonzept fordern, stehen umfangreiche Schulprojekte und ein überregional abgestimmter Nahverkehrsplan im Fokus. Gleichzeitig sorgt die Ablehnung der Ultranet‑Gleichstromfreileitung für Aufsehen, und die Haushaltssatzung 2026 legt die finanziellen Rahmenbedingungen für die kommenden Jahre fest.

🚲 Radverkehrskonzept für den Rheingau‑Taunus-Kreis

Im Ausschuss für Jugend, Soziales und Gesundheit stellte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen am 26. November 2025 einen Antrag zur Erstellung eines Radverkehrskonzepts. Der Entwurf soll die Infrastruktur für den Radverkehr im gesamten Kreis systematisch ausbauen – konkrete Maßnahmen und Finanzierungen stehen jedoch noch aus.

🏫 Fortführung des Schulprojekts Gutenbergschule Eltville und laufende Schulbauvorhaben

Der Ausschuss für Schule, Bildung und Sport beschloss am 20. November 2025 die Entfristung des Projekts an der Gutenbergschule Eltville. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern den Erwerb eines Hauptschulabschlusses an einer Realschule zu ermöglichen und die berufliche Orientierung zu stärken. Der zugehörige Erweiterungsbau soll Anfang 2027 fertiggestellt werden. Parallel dazu wurden Änderungen der Schulbezirksgrenzen in Heidenrod‑Kemel und Heidenrod‑Laufenselden beschlossen, um die Schülerzahlen in den Grundschulen Kemeler Heide und Fledermausschule zu stabilisieren. Der aktuelle Sachstand zur Schul‑ und Berufsschulentwicklungsplanung (SEP/BSEP) wird in Zusammenarbeit mit Wiesbaden weiter vorangetrieben.

⚡ Ultranet‑Gegnerschaft und 5. Änderung der Abfallgebührensatzung

Im Ausschuss für Umwelt, Mobilität, Tourismus und Kultur wurde am 18. November 2025 die Unterstützung einer Klage des Vereins Umweltschutz Taunus e.V. gegen die geplante Ultranet‑Gleichstromfreileitung beschlossen; die Kommunen übernehmen die Hauptkosten, während ein eigener Klageversuch wegen geringer Erfolgsaussichten verworfen wurde. Gleichzeitig liegt die 5. Änderung der Abfallgebührensatzung vor, die die Gebühren für Haus‑ und Gewerbeabfall für die Jahre 2026‑2028 neu kalkuliert und die Zusammenlegung der Tarifgebiete Rheingau/Untertaunus ab 2029 vorsieht.

🚆 Gemeinsamer Nahverkehrsplan und Preisanpassung des RMV‑JobTicket Premium

Der Kreistag hat am 28. Oktober 2025 die Neuaufstellung des gemeinsamen Nahverkehrsplans mit der Landeshauptstadt Wiesbaden beschlossen. Der Plan sieht verschiedene Szenarien (Zielnetz 2032, Basis‑ und Reduktionsnetz) vor, die ab 2027 sukzessive umgesetzt werden; die RTV GmbH wird mit der Durchführung beauftragt. Im gleichen Zeitraum erhöht der RMV das monatliche JobTicket Premium von 7,69 € auf 8,07 € (4,96 %); für den Kreis steigen die jährlichen Kosten von 123 000 € auf 129 000 €.

Der Rheingau‑Taunus-Kreis legt damit klare Schwerpunkte auf den Ausbau nachhaltiger Mobilität, die Modernisierung seiner Schulen und die finanzielle Stabilität seiner Infrastruktur – Entscheidungen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Jahren maßgeblich prägen werden.