Nidderau, Stadt

In den letzten Sitzungen der Stadt Nidderau standen vor allem planerische und finanzielle Entscheidungen im Fokus: Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Friedberger Straße soll erweitert werden, ein neuer Abwasserbeitrag für das Teil‑2‑Baugebiet „Römerpfad“ wurde festgelegt, und umfangreiche Umwelt‑ und Digitalisierungsprojekte erhalten konkrete Finanzrahmen. Gleichzeitig wird das Kommunale Entwicklungskonzept (KEK) für die Aufnahme in das Förderprogramm „Dorfentwicklung“ 2026 vorbereitet.

🏗️ Bebauungsplan 1‑010‑01 „Gewerbegebiet Friedberger Straße“ – 1. Änderung & Erweiterung

Der Stadtverordnetenversammlung wurde ein Antrag auf Zielabweichung vom Regionalplan Südhessen gestellt, um die Erweiterung des bestehenden Fachmarktzentrums, insbesondere den Ausbau des LIDL‑Standorts, zu ermöglichen. Der Planungs‑ und Genehmigungsprozess wird von den Fachbereichen Verkehr und Wirtschaft koordiniert; ein konkreter Zeitplan wurde jedoch nicht genannt.

🚰 Abwasserbeitrag für das Baugebiet Friedberger Straße Teil 2 „Römerpfad“

Der Beitrag wird mit 64,50 €/m² Veranlagungsfläche festgesetzt – aufgeteilt in einen Schaffensbeitrag von 6,18 €/m² und einen Ergänzungsbeitrag von 58,32 €/m². Für die Hausanschlüsse werden Kosten von etwa 18 000 € veranschlagt, die von der Stadt übernommen werden.

🌿 Renaturierung des Altarms (VF 2531 – Herrenwiese)

Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens wird die Öffnung und Renaturierung des Altarms beschlossen. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 650.000 €, wobei ein großer Teil über Fördermittel der EU‑Wasserrahmenrichtlinie finanziert werden soll.

📦 Einführung eines Ident‑Systems zur Abfallentsorgung

Ein digitales Ident‑System soll künftig die Zuordnung von Abfallbehältern zu Haushalten ermöglichen. Die Beschlussvorlage (VL‑45/2025 1. Ergänzung) enthält Vergleichs‑ und Variantenrechnungen, die die Wirtschaftlichkeit und technische Machbarkeit belegen – ein erster Schritt zur smarteren Abfallwirtschaft.

📈 Kommunales Entwicklungskonzept (KEK) – Antrag für das Förderprogramm „Dorfentwicklung“ 2026

Der AK Stadtentwicklung arbeitet an einem KEK, das die Stadt Nidderau für das Landes‑Förderprogramm 2026 qualifizieren soll. Der Antrag (VL‑191/2025) beinhaltet Zwischenberichte, Karten zur Fördergebiet‑Abgrenzung und konkrete Projektvorschläge für die Stadtteile.

Die Beschlüsse zeigen, dass Nidderau sowohl infrastrukturelle Erweiterungen als auch ökologische Sanierungen und digitale Verwaltungsprozesse konsequent vorantreibt.