Ludwigshafen am Rhein, kreisfreie Stadt

In den letzten Sitzungen der Stadt Ludwigshafen standen Klimaschutz, Verkehrssicherheit, Bildungsinfrastruktur und die Anpassung kommunaler Gebühren im Fokus. Die Rats- und Ausschusssitzungen lieferten dabei konkrete Beschlüsse zu Grünflächen, Radverkehr, neuen Kita‑Modellen und umfangreichen Infrastrukturprojekten.

🌿 Grüngestaltung und Klimaschutz

Der Umweltausschuss behandelte mehrere Umweltvorlagen: Die Grüngestaltungssatzung soll künftig die Bepflanzung in öffentlichen Bereichen regeln, während ein Sachstandsbericht zu Klimaförderprojekten den Fortschritt bestehender Maßnahmen darstellt. Parallel wurde eine Prognose zur Entwicklung der Luftqualitätswerte vorgestellt, die als Grundlage für weitere Klimaschutzinitiativen dient. Ein Antrag der CDU verlangte, die Mäharbeiten im öffentlichen Grün erst ab Juni durchzuführen, um blühende Kräuter und Stauden zu erhalten – ein Schritt hin zu insekten‑ und vogelfreundlichen Grünflächen.

🚲 Verkehr und Radwege

Mehrere Anträge zielten auf eine sicherere und umweltfreundlichere Mobilität. Die FWG‑Fraktion beantragte den Bau eines Radwegs zwischen Ludwigshafen‑Nord und Mannheim über die Kurt‑Schumacher‑Brücke, während das Bau‑ und Grundstücksausschuss‑Projekt „Pendlerradroute Süd“ die Vorplanung einer zusammenhängenden Radstrecke vorantrieb. Auf lokaler Ebene forderten die Ortsbeiräte Tempo‑30‑Zonen (z. B. Hauptstraße in Rheingönheim) und weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen, um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu erhöhen.

🏫 Bildung und Kindertagesstätten

Der Stadtrat beschloss die Umsetzung der FlexiKitaLu am Standort Pettenkoferstraße sowie die Einführung einer Betreuenden Grundschule Plus (BGS Plus), um die ganztägige Betreuung zu stärken. Zusätzlich erhielt das Ausweichgebäude für die Albert‑Schweitzer‑Schule eine Genehmigung; mit einem Budget von rund 990 000 Euro soll ein Container‑Komplex mit Klassen‑ und Verwaltungsräumen während der Sanierung bereitstehen. Die Gemeindeschwester‑Plus‑Initiative der SPD soll künftig dauerhaft finanziell abgesichert werden.

💧 Gebührenanpassungen ab 2026

Der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) und der Stadtrat einigten sich auf mehrere Gebührenerhöhungen zum 1. Januar 2026: Oberflächen‑ und Schmutzwasser, Abfall, Friedhof sowie Krematorium erhalten neue Satzungen, um die finanzielle Stabilität der kommunalen Dienstleistungen zu sichern. Die genauen Anpassungen wurden im jeweiligen Fachausschuss beschlossen und sollen die steigenden Betriebskosten ausgleichen.

🏗️ Großprojekte und Infrastruktur

Im Bereich Stadtentwicklung wurden mehrere bedeutende Vorhaben beschlossen. Die Gründung der Rheinbrückengesellschaft Ludwigshafen‑Mannheim mbH sowie die Bestellung ihres Geschäftsführers sichern die weitere Zusammenarbeit über den Rhein. Gleichzeitig genehmigte der Werkausschuss Kanalerneuerungen in der Fabrik‑ und Rollesstraße sowie Maßnahmen am Hochstraßensystem und am Londoner Ring, um die Verkehrsinfrastruktur zu modernisieren und Engpässe zu reduzieren.

Die letzten Monate zeigen, dass Ludwigshafen aktiv an einer nachhaltigeren Stadtplanung, verbesserten Mobilität und einer stärkeren Bildungsinfrastruktur arbeitet, während gleichzeitig die finanziellen Grundlagen für die kommunalen Leistungen angepasst werden.