Ilsede

In den letzten Monaten hat der Gemeinderat von Ilsede mehrere zentrale Weichenstellungen vorgenommen: Der Haushaltsplan 2026 muss ein Defizit ausgleichen, das ehemalige Zuckerfabrik‑Areal wird zu einem kommunalen „Zuckerquartier“ umgestaltet, und zahlreiche Infrastruktur‑ und Bildungsprojekte erhalten finanzielle Zusagen.

🏗️ Zuckerquartier – neue Gemeindehub am ehemaligen Ölsburg‑Gelände

Die städtebauliche Gesamtplanung für das Areal der ehemaligen Zuckerfabrik Ölsburg sieht künftig keine Wohnbebauung mehr vor. Stattdessen sollen zentrale kommunale Einrichtungen entstehen: eine Kindertagesstätte, ein kombinierter Feuerwehrstandort für Groß‑Bülten und Ölsburg sowie ein Ersatzneubau für das Jugend‑Badehaus. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die Realisierbarkeit dieser Nutzungen.

💰 Haushalt 2026 – Defizit, Eigenmittel und Förderungen

Der Entwurf des Haushalts 2026 weist ein Defizit aus, das über die vorhandene Überschussrücklage ausgeglichen werden soll. Gleichzeitig werden Eigenmittel für die Aufstockung des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren – Kernbereich Groß Ilsede“ bereitgestellt; die Kosten steigen von 15,9 Mio. € auf etwa 16,4 Mio. €. Weitere Förderungen umfassen 300.000 € für den Bürgerradweg Adenstedt‑Solschen und die Fortführung des Bus‑Haltestellen‑Entwicklungskonzepts, das Barrierefreiheit und Priorisierung von Haltepunkten vorsieht.

👶 Bildung & Betreuung – Kindertagesstätte Gadenstedt und offene Ganztagsschule

Für das Frühjahr 2026 ist die neue Kindertagesstätte Gadenstedt geplant: Modulbau, 1 890 m² Bruttogeschossfläche, 970 m² Außengelände, voraussichtliche Kosten 5,1 Mio. €. Parallel wird die Satzung der Kitas neu gefasst, um die neue Einrichtung aufzunehmen. Außerdem soll zum Schuljahr 2026/27 an den Standorten Gadenstedt und Adenstedt eine offene Ganztagsschule eingeführt werden.

🚒 Sicherheit & Sport – kommissarische Feuerwehrleitung und Sportplatz‑Sanierung

Wegen der Dienstunfähigkeit des Ortsbrandmeisters Henke wird die Funktion vorübergehend (max. 2 Jahre) an Oberbrandmeister Frank Kotzott nach § 10 Abs. 2 Nds. FwVO übertragen. Gleichzeitig steht die Vorberatung zur Sanierung der Sportanlagen auf dem Sportplatz Gadenstedt an, um die sportliche Infrastruktur zu erhalten.

Die Beschlüsse zeigen, dass Ilsede trotz finanzieller Engpässe ambitioniert in kommunale Infrastruktur, Bildung und Sicherheit investiert und das ehemalige Industrieareal zu einem neuen Mittelpunkt für das Gemeindeleben macht.