Geesthacht, Stadt

In den vergangenen Monaten standen in Geesthacht vor allem die Weiterentwicklung von Wohn‑ und Infrastrukturprojekten, die Neuordnung sozialer Aufgaben sowie die schwierige Finanzlage der Stadt im Fokus. Der Ausschuss für Stadt‑ und Verkehrsplanung beschloss den Bau einer Jugendherberge und die Realisierung eines Batteriespeichers, während der Sozialausschuss die Geschäftsordnung für die Behinderten‑ und Inklusionsarbeit überarbeitete und die Kitapläne neu ausrichtete. Gleichzeitig kämpft die Stadt mit einem stark ausgeglichenen Haushalt und legt neue Hebesätze fest, während weitere Investitionen in Energie, Brandschutz und die Feuerwehr beschlossen wurden.

🏨 Jugendherberge & Batteriespeicher „Grüner Jäger“

Im Ausschuss für Stadt‑ und Verkehrsplanung wurde am 13. Januar 2026 der Bebauungsplan 013 für die geplante Jugendherberge beschlossen. Parallel dazu erfolgte die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 016 sowie die 15. Änderung des Flächennutzungsplans für den Batteriespeicher „Grüner Jäger“. Beide Vorhaben sollen im kommenden Baujahr realisiert werden und dienen der Stärkung des Tourismus – die Jugendherberge für Übernachtungen von Gruppen – und der Versorgungssicherheit durch einen neuen, dezentralen Energiespeicher.

🤝 Soziale Neuordnung & Kitapläne

Der Sozialausschuss hat mehrfach die Geschäftsordnung der beauftragten Person für die Belange von Menschen mit Behinderungen angepasst, um die Aufgaben klar von der seit 2022 bestehenden hauptamtlichen Inklusionsbeauftragten zu trennen. Gleichzeitig wurde das Ergebnis der Wahl des Kinder‑ und Jugendbeirates veröffentlicht und aktuelle Kitabelegungszahlen sowie eine umfassende Kitabedarfsplanung vorgestellt. Ziel ist, Engpässe zu vermeiden, Überkapazitäten abzubauen und die Betreuung von Kindern in neuen Wohnbaugebieten gezielt zu steuern.

💰 Finanzielle Lage: Nachtragshaushalt 2025 & Hebesatzsatzung 2026

Der Finanzausschuss stellte am 10. November 2025 den zweiten Nachtragshaushalt 2025 vor, der ein Defizit von 20,319,600 € ausweist – bedingt durch Mindererträge bei der Gewerbesteuer und den Wegfall einer Kreiszuweisung für eine Kindertagesstätte. Der Haushaltsplan für 2026 weist ein Jahresfehlbetrag von 16,975,000 € aus. In diesem Kontext wurde die Hebesatzsatzung für die Realsteuern 2026 beschlossen, um die Einnahmen zu stabilisieren, und ein neuer Stellenplan für das Haushaltsjahr 2026 genehmigt.

⚡ Infrastruktur, Energie & Feuerwehr

Weitere Beschlüsse betreffen die kommunale Infrastruktur: Der Ausschuss für Bau, Feuerwehr und Katastrophenschutz prüft die Anerkennung der Freiwilligen Feuerwehr Geesthacht als Wasserrettungseinheit und verabschiedet die zweite Nachtragssatzung zur Abwasser‑Gebührensatzung. Der Stadtrat lehnte im September 2025 die Einführung eines E‑Scooter‑Leihangebots ab, während gleichzeitig ein Konzept für Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden (ca. 130 kWp, bis zu 156 MWh Jahresproduktion) beschlossen wurde. Zusätzlich wurden die Brandschutzsanierung des Rathauses (ca. 465 000 €) und der Umbau des Bürgerbüros (ca. 785 000 €) sowie die Variante für die Radstation am ZOB und die Sanierung der Kreisstraße K 63 beschlossen.

Die Entscheidungen zeigen, dass Geesthacht trotz finanzieller Engpässe aktiv in Wohn‑ und Energieinfrastruktur investiert, soziale Strukturen neu ordnet und die kommunale Sicherheit weiter professionalisiert.