Zülpich, Stadt

In den vergangenen Monaten dominieren drei Themen das kommunalpolitische Geschehen in Zülpich: die Neuausrichtung der kommunalen Gebühren, ambitionierte Stadtentwicklungs‑ und Energieprojekte sowie zentrale Entscheidungen für das Bildungs‑ und Finanzwesen der Stadt.

📊 Gebührenanpassungen 2026 – Straßenreinigung, Abfall, Abwasser, Klärschlamm & Friedhof

Der Haupt‑, Personal‑ und Finanzausschuss hat die Kalkulationen für das Jahr 2026 beschlossen. Die Straßenreinigungsgebühren sollen wegen gestiegener Winterdienste erhöht werden, während die Abfallgebühren stabil bleiben. Für Klärschlamm‑ und Abwassergebühren liegen ebenfalls Kalkulationen vor, die die bestehenden Satzungen anpassen, ohne grundlegende Preiserhöhungen zu fordern. Beim Friedhof werden neue Grabarten – pflegefreie Reihengrabstätten und muslimische Reihengrabstätten – eingeführt und die Gebühren leicht angepasst.

🌞 Agri‑PV‑Park B 56 – Flächennutzungs‑ und Bebauungsplan

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus und Demografie hat die 39. Änderung des Flächennutzungsplans sowie den Bebauungsplan Nr. 11/79 für den „Agri‑PV‑Park B 56“ beschlossen. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung wurden Anregungen von Öffentlichkeit und Behörden geprüft und die weitere Beteiligung bestätigt. Das Projekt sieht die Kombination von Photovoltaik‑Anlagen mit landwirtschaftlicher Nutzung auf einer bislang unbebauten Fläche vor und markiert einen wichtigen Schritt in Richtung erneuerbarer Energie für Zülpich.

🏫 Grundschul‑Eingangsklassen 2026/27 & Springer‑Pool für Kitas

Der Ausschuss für Schulen, Soziales, Sport und Kultur hat die Bildung von 14 Eingangsklassen für das Schuljahr 2026/27 beschlossen: 5 Klassen an der Chlodwig‑Schule, 2 an der Grundschule Sinzenich, 4 an der Grundschule Ülpenich und 3 an der Grundschule Wichterich. Zusätzlich hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag auf Einrichtung eines Springer‑Pools für die städtischen Kindertageseinrichtungen gestellt, der mindestens drei Vollzeitäquivalente vorsieht, um Personalengpässe zu mildern und die pädagogische Qualität zu sichern.

💳 Bezahlkarte – Verzicht auf Einführung

Im selben Ausschuss wurde beschlossen, von der Opt‑Out‑Regelung der Bezahlkartenverordnung keinen Gebrauch zu machen und die Einführung einer kommunalen Bezahlkarte nicht zu verfolgen. Die Verwaltung begründete die Entscheidung mit einem deutlich höheren Arbeitsaufwand und zusätzlichen Kosten, die die Kommune nicht tragen möchte.

Die Entscheidungen zeigen, dass Zülpich sowohl finanzpolitisch vorsichtig agiert, als auch zukunftsweisende Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und Bildung vorantreibt.