Niederzier

In den letzten Sitzungen hat der Gemeinderat von Niederzier mehrere richtungsweisende Entscheidungen getroffen: Die kommunale Wärmeplanung wird nun verbindlich erstellt, ein umfangreiches Rohstoff‑ und Abfallmanagement‑Projekt in Ellen erhält den Rechtsrahmen, und ein neuer Solarpark soll auf einer rekultivierten Deponiefläche entstehen. Gleichzeitig wurden Beiträge zur Finanzlage – von Gebührenanpassungen bis zur Hebesatzsatzung 2026 – beschlossen.

♨️ Kommunale Wärmeplanung für das gesamte Gemeindegebiet

Der Ausschuss für Planen und Bauen hat die Verwaltung beauftragt, eine kommunale Wärmeplanung nach dem Landeswärmeplanungsgesetz zu erstellen. Ziel ist, bis 2045 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Die anfallenden Kosten für die Erstaufstellung werden zu 100 % von der Gemeinde übernommen.

🏗️ Rohstoff‑ und Abfallmanagementanlagen – Bebauungsplan D 09 (Ellen)

Im Parallelverfahren wurde der Bebauungsplan D 09 für die Ortschaft Ellen beschlossen. Er regelt die Errichtung von Kies‑ und Sandgewinnungsanlagen, einer Abfallaufbereitungs‑ und Deponieeinrichtung. Nach intensiver Abwägung der im Rahmen der Veröffentlichung eingegangenen Stellungnahmen wurde ein Satzungsbeschluss gefasst, der die Standort‑ und Nutzungsplanung festlegt.

☀️ Solarpark Ellen – Freiflächen‑Photovoltaik auf rekultivierter Deponie

Die ENVERIO GmbH plant die Errichtung einer Freiflächen‑Photovoltaikanlage auf einer rekultivierten Deponiefläche in Ellen. Dafür werden die 3. Änderung des Flächennutzungsplans und der vorhabenbezogene Bebauungsplan D 10 „Solarpark Ellen (Niederzier)“ im Parallelverfahren aufgestellt. Die Kosten des Verfahrens trägt die ENVERIO GmbH.

💰 Gebühren‑ und Hebesatzanpassungen 2026

Der Haupt‑ und Finanzausschuss hat für 2026 mehrere Gebührenanpassungen beschlossen:

• Abfallentsorgung: Erhöhung um 5 % für Bio‑Abfall und um 15 % für Restabfall.
• Straßenreinigung und Winterdienst: Anpassungen zur Deckung steigender Kosten (konkrete Prozentsätze nicht genannt).
  Zudem wurde die Hebesatzsatzung 2026 für Grundsteuer B und Gewerbesteuer im Kreis Düren verabschiedet, um die kommunale Finanzlage zu stabilisieren.

Die Beschlüsse zeigen, dass Niederzier sowohl in den Bereichen Klimaschutz und Energieversorgung als auch bei der industriellen Standortentwicklung und Finanzpolitik klare Weichen stellt.