Grimma, Stadt

In den letzten Sitzungen des Stadtrates Grimma dominierten drei große Themen: die Neustrukturierung wichtiger Ausschüsse, die freiwillige finanzielle Beteiligung an mehreren Windenergieanlagen im Windpark Jeesewitz‑Ablaß und ein umfangreiches Investitionspaket für die Grundschule Hohnstädt. Ergänzt wurden diese Schwerpunkte durch mehrere Grundstücks‑ und Straßenverkäufe sowie neue Versorgungsverträge für kommunale Gebäude.

🔧 Neubesetzung von Verwaltung, Technik und Breitband‑Ausschuss

Am 11. Dezember beschloss der Rat, die Mitglieder‑ und Stellvertreterlisten des Verwaltungsausschusses, des Technischen Ausschusses und des Betriebsausschusses des Eigenbetriebs „Breitband Grimma“ komplett neu zu bestellen. Die Änderungen wurden auf Antrag der Fraktion Freie Wähler Grimma initiiert und ersetzen frühere Beschlüsse. Ziel ist eine klarere Aufgabenverteilung und eine stärkere fachliche Ausrichtung der Gremien.

💨 Finanzielle Beteiligung an Windenergieanlagen im Windpark Jeesewitz‑Ablaß

Der Rat stimmte mehreren Verträgen zu, die Grimma eine freiwillige Beteiligung an einer, zwei bzw. drei Windenergieanlagen im Windpark Jeesewitz‑Ablaß sichern. Die Anlagen sollen im Oktober 2026 in Betrieb gehen, die erwarteten Einnahmen liegen bei etwa 15.200 €/Jahr und werden für die betroffenen Ortschaften gebunden. Die Beteiligungen erfolgen gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 EEG 2023 ohne Gegenleistung.

🏫 Interims‑ und Erweiterungsbau Grundschule Hohnstädt; Erwerb Wilbers‑Gelände

Im November wurde die Errichtung eines Mietcontainer‑Interimsbaus für die Grundschule Hohnstädt (Kosten 498.500 €) beschlossen, um kurzfristig zwei Klassenräume, Sanitär und Garderobe zu schaffen. Parallel wird ein Erweiterungsbau mit außerplanmäßigen Ausgaben von 450.000 € für Planungsleistungen genehmigt. Außerdem genehmigte der Rat die außerplanmäßige Mittelbereitstellung von 966.000 € für den Erwerb der Grundstücke 695/70 und 695/72 (ehem. Wilbers‑Gelände) zur Quartiersentwicklung im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“.

📐 Verkauf und Einziehung städtischer Flächen

Der Stadtrat veräußerte Teile der Grundstücke in Großbardau (Flurstücke 146/13 und 1279, Alte Salzstraße 2) zur Schaffung neuen Wohnraums. Gleichzeitig wurden die Großbardauer Straße, die Espigstraße und die Forststraße gemäß Lageplänen an den Staatsbetrieb Sachsenforst im Tausch gegen andere Flächen eingezogen, da ihre Widmung nicht mehr benötigt wird. Der Technische Ausschuss verkaufte zudem das 757 m²‑Grundstück nahe Neubauernmarkt 33 für 5 677,50 €.

⚡ Versorgung kommunaler Gebäude – Strom‑ und Gasverträge, Jahresabschluss Breitband

Eine Eilentscheidung des Oberbürgermeisters führte zur Vergabe von Lieferleistungen für Strom (01.01.–31.12.2026) an „eins energie in Sachsen“ nach einer freihändigen Angebotsabfrage. Gleiches Verfahren wurde für die Erdgasversorgung beschlossen, mit einer Kostenschätzung von 215.000 €. Darüber hinaus beauftragte der Rat die KOMM‑TREU GmbH mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2024 des Eigenbetriebs „Breitband Grimma“, nachdem bereits die Bilanzen 2023 und die Eröffnungsbilanz geprüft waren.

Die jüngsten Entscheidungen zeigen, dass Grimma sowohl in die Modernisierung seiner Infrastruktur als auch in zukunftsweisende Energieprojekte investiert, während gleichzeitig Verwaltungsstrukturen und kommunale Flächen neu ausgerichtet werden.