Giesen

In Giesen stehen die Kommunalpolitik und die Bürger*innen in den letzten Monaten vor mehreren richtungsweisenden Entscheidungen: Die Direktwahl der Bürgermeisterin bzw. des Bürgermeisters wird im Herbst 2026 anstehen, während gleichzeitig große Flächen für Windenergie im Flächennutzungsplan reserviert werden. Parallel dazu werden wichtige Infrastruktur‑ und Finanzthemen – von einer neuen Ladesäule am Rathaus bis zu einer angespannten Haushaltslage – intensiv diskutiert.

🗳️ Direktwahl 2026 – Wahltag und Wahlleitung festgelegt

Der Gemeinderat hat den Termin für die Direktwahl der Gemeindebürgermeisterin/des Gemeindebürgers festgelegt: 13. September 2026 mit einer möglichen Stichwahl am 27. September 2026. Als Wahlleiter wird Herr Philip Richardt und als Stellvertreter Herr Tobias Thiemann berufen. Damit ist der rechtliche Rahmen für die bevorstehende Wahl bereits geschaffen.

💨 Windenergie‑Flächennutzungsplan – 6. und 7. Änderung

Im Rahmen der 6. Änderung des Flächennutzungsplans „Windenergie Giesen/Emmerke“ wurden die Stellungnahmen von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange ausgewertet und ein Entwurf mit Planzeichnung, Begründung und Umweltbericht zur Veröffentlichung beschlossen. Die nachfolgende 7. Änderung definiert eine Konzentrationszone in den Gemarkungen Ahrbergen und Groß Förste mit einer maximalen Fläche von ca. 24,20 ha für zukünftige Windenergieanlagen.

⚡ Ladeinfrastruktur am Rathaus – neuer Standort

Für die geplante Ladesäule am Rathaus wurde ein konkreter Standort festgelegt: vor den Schwenktoren des alten Feuerwehrgerätehauses an der Küsterstraße. Die Position soll den Durchgangsverkehr nicht behindern und gleichzeitig eine gute Erreichbarkeit für Bürger*innen gewährleisten.

🚧 Straßensanierung Lindenweg / Alte Heerstraße (Groß Förste)

Ein Grundsatzbeschluss zur Sanierung des Lindenweges und der Alten Heerstraße in Groß Förste wurde gefasst. Die Maßnahme soll die Verkehrssicherheit erhöhen und den baulichen Zustand der Straßen langfristig sichern; die Detailplanung wird in einer gesonderten Vorlage folgen.

📊 Finanzlage, Steuerreformen und weitere Wirtschaftsthemen

Der Haushaltsplan 2026 weist einen Fehlbetrag von 2,562 Mio. € aus, sodass ein Haushaltssicherungskonzept und voraussichtliche Liquiditätskredite nötig sind. Parallel dazu wurden Entwürfe zur Erhöhung der Hundesteuer (erste Anpassung seit 2004) und zur Anhebung der Vergnügungssteuer von 12 % auf mindestens 15 % vorgelegt, um die Einnahmesituation zu stabilisieren. Der Rat soll zudem dem Beitritt der Gemeinde Nordstemmen zur GKHi Gesellschaft für kommunale Immobilien mbH per Kapitalerhöhung zustimmen, während die geplante Partnerschaft zur Nutzung der Kindernotfallbetreuung mit dem Landkreis Hildesheim abgelehnt wurde.

Die Entscheidungen der letzten Monate zeigen, dass Giesen sowohl in die zukünftige Energie‑ und Mobilitätsinfrastruktur investiert als auch aktiv an einer soliden Finanzbasis arbeitet – ein Balanceakt, der die Gemeinde für die kommenden Jahre wappnet.