Euskirchen, Stadt

In den letzten Sitzungen des Rates und der Ausschüsse standen vor allem große Grundstücksverkäufe, die Weiterentwicklung des Stadtteils City‑Süd und ein Vorstoß zur Beschleunigung des Wohnungsbaus im Fokus. Gleichzeitig wurden mehrere Infrastruktur‑ und Energieprojekte beschlossen, die das Stadtbild von Euskirchen in den kommenden Jahren prägen sollen.

🏢 Veräußerung von Gewerbe‑ und Industrieflächen im IPAS

Der Rat beschloss die Weiterveräußerung und den Verkauf mehrerer Flächen im Industrie‑ und Gewerbepark (IPAS). Dazu gehören eine bebaute GE‑Fläche von ca. 3 250 m² (Otto‑Lilienthal‑Straße, EURO‑Park) sowie eine weitere von 1 395 m², beide an der Heinrich‑Barth‑Straße. Zusätzlich wurde eine unbebaute GI‑Fläche von rund 24 783 m² in der Barentsstraße veräußert. Für die unbebaute Fläche im IPAS (Heinrich‑Barth‑Straße) wurde zugleich auf das Vorkaufsrecht verzichtet. Diese Verkäufe schaffen finanzielle Mittel für kommunale Aufgaben und öffnen weiteres Bauland für private Investoren.

🏙️ Städtebauliche Rahmenplanung „City‑Süd“

Im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für das südliche Stadtgebiet stimmte der Rat dem neuen Konzept zu. Das Konzept sieht die Neuordnung von Gewerbe‑ und Wohnflächen, die Schaffung von Grün- und Freizeitbereichen sowie die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr vor. Der Beschluss legt den Grundstein für die weitere Detailplanung und die spätere Umsetzung von Bauvorhaben im südlichen Teil von Euskirchen.

🏗️ Wohnungsbau‑Turbo – vereinfachte Bauantragsverfahren

Die Fraktion Die Linke brachte am 1. Dezember 2025 einen Antrag zur vereinfachten Zulassung von Wohnbauvorhaben nach dem Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus (Wohnungsbau‑Turbo) ein. Ziel ist die Einführung klarer Leitlinien für die gemeindliche Zustimmung nach § 36a BauGB, um den Bau von dringend benötigtem Wohnraum zu beschleunigen und gleichzeitig soziale, ökologische und städtebauliche Ziele zu sichern.

⚡ Infrastruktur‑ und Energieprojekte

• Neubau Thomas‑Eßer‑Berufskolleg: Das Konzept für den Neubau an einem gemeinsamen Standort mit dem Berufsbildungszentrum (BZE) wurde vorgestellt. Der Flächennutzungsplan wurde bereits um die nötigen Änderungen erweitert.
• Mobilfunkmast Frauenberg: Die Deutsche Telekom plant einen 40 m hohen Mast am Sportplatz im Ortsteil Frauenberg, ein verfahrensfreies Vorhaben, das die Mobilfunkversorgung verbessern soll.
• Solarpark Kuchenheim: Im Außenbereich „Am Ratsheimer Hof“ soll ein Solarpark mit ca. 25 200 Modulen und einer Leistung von 15,5 MW errichtet werden, optional mit Speichersystem.

Die Entscheidungen der letzten Monate zeigen, dass Euskirchen aktiv Grundstücke nutzt, um finanzielle Spielräume zu schaffen, gleichzeitig aber gezielt in die städtebauliche Weiterentwicklung und den Wohnungsbau investiert. Die beschlossenen Infrastruktur‑ und Energieprojekte sollen die Lebensqualität erhöhen und die Stadt zukunftsfähig machen.