Bünde, Stadt

In den letzten Sitzungen hat der Rat der Stadt Bünde zentrale Weichen für die Stadtentwicklung, den ÖPNV und die kommunale Infrastruktur gestellt. Besonders im Fokus standen das neue Bahnhofsumfeld, ein umfangreicher Wohnungsbauplan im Stadtteil Spradow, die Aufhebung der Stellplatzsatzung sowie die Sanierung des Erich‑Martens‑Stadions.

🚉 Neugestaltung des Bahnhofsumfelds – überplanmäßige Ausgaben und weitere Planungsschritte

Der Rat hat am 16. Dezember 2025 die Zustimmung zu überplanmäßigen Ausgaben für den ersten Bauabschnitt (Bahnhofsvorplatz) des Wettbewerbs „Neugestaltung Bahnhofsumfeld“ erteilt (§ 83 Abs. 2 GO i.V.m. § 9 Haushaltssatzung). Gleichzeitig wurde im Planungsausschuss das weitere Vorgehen nach Abschluss des Realisierungswettbewerbs beschlossen: Die Stadt beauftragt die Leistungsphasen 1‑3 (Grundlagenermittlung, Vor‑ und Entwurfsplanung) für das gesamte Wettbewerbsgebiet und bis LP 5 für den Bahnhofsvorplatz. Die Umsetzung soll stufenweise ab Ende 2027 beginnen, vorbehaltlich einer Förderbewilligung.

🏘️ 30. Änderung des Flächennutzungsplans – neue Wohnbaufläche in Spradow

Im Planungsausschuss wurde die 30. Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen, die im Stadtteil Spradow eine „Wohnbaufläche“ ausweist. Der Beschluss umfasst sowohl einen Abwägungs‑ als auch einen Feststellungsbeschluss. Ziel ist die Realisierung von Mehrfamilienhäusern auf den Teilflächen Flur 1906 und 1777 (Gemarkung Spradow). Die Maßnahme ist eng verknüpft mit dem parallel laufenden Bebauungsplanverfahren.

🏗️ Bebauungsplan Spradow Nr. 21 – Eckpunkt für neues Quartier

Parallel zur Flächennutzungsplanänderung hat der Rat den Bebauungsplan Gemarkung Spradow Nr. 21 („Gebiet an der Ecke Wirtsheide / Gerhart‑Hauptmann‑Straße“) beschlossen. Der Plan sieht eine 2,1 ha große, bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche für Wohnbebauung (Mehrfamilienhäuser) vor. Kernpunkte sind eine U‑förmige Erschließungsstraße, oberirdische Stellplätze, Grünflächen und ein zentraler Quartiersplatz. Der Beschluss umfasst sowohl den Abwägungs‑ als auch den Satzungsbeschluss (§ 10 Abs. 1 BauGB).

🚗 Aufhebung der Stellplatzsatzung – Vorbereitung auf neue Landesverordnung

Der Rat hat die Aufhebung der städtischen Stellplatzsatzung zum 01. Januar 2026 beschlossen, da seitdem in Nordrhein‑Westfalen eine einheitliche Stellplatzverordnung gilt. Ziel ist die Verwaltungsvereinfachung, die Senkung der Baukosten und die bessere Berücksichtigung moderner Mobilitätskonzepte. Für Bauanträge, die bis zum 31. Dezember 2025 eingegangen sind, gelten Übergangsregelungen.

🏟️ Sanierung des Erich‑Martens‑Stadions – Konzeptstudie und Fördermittel

Im Sportausschuss wurde die Konzeptstudie des Planungsbüros ps+ zur Sanierung der Sportanlagen am Erich‑Martens‑Stadion vorgestellt. Die Stadt beabsichtigt, über eine Interessenbekundung Fördermittel aus dem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Sportstätten zu beantragen. Die Maßnahmen umfassen die Modernisierung von Spielfeldern und Infrastruktur, um den Sportbetrieb langfristig zu sichern.

Die letzten Monate zeigen, dass Bünde aktiv an der Neugestaltung wichtiger Verkehrsknoten, dem Ausbau von Wohnraum und der Modernisierung von Sportstätten arbeitet – gleichzeitig wird die kommunale Verwaltung durch die Aufhebung veralteter Satzungen effizienter gestaltet.