Warnow-West

In den letzten Sitzungen der Gemeindevertretungen und Ausschüsse im Landkreis Warnow‑West standen weitreichende Planungs‑ und Finanzentscheidungen im Fokus. Von umfangreichen Änderungen der Flächennutzungs‑ und Bebauungspläne über die Sicherstellung von Jugend‑ und Sozialarbeit bis hin zu neuen Steuerregelungen und konkreten Infrastrukturprojekten – die Kommunen legen den Grundstein für die Entwicklung der Region.

🗺️ Flächennutzungs‑ und Bebauungsplan‑Updates

Mehrere Gemeinden haben bedeutende Planungsänderungen beschlossen. Stäbelow verabschiedete den Aufstellungsbeschluss zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans sowie den Abwägungs‑ und Satzungsbeschluss zur 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 2 „Gewerbegebiet Satower Straße“. In Pölchow wurde die 8. Änderung des Bebauungsplans Nr. 5 „Dorfmitte“ beschlossen, während Elmenhorst/Lichtenhagen mehrere Bebauungspläne – u. a. Nr. 24 „Wohnen am Klein Lichtenhäger Weg“ und das Sondergebiet Photovoltaik‑Freiflächenanlage am Admannshäger Weg – im Abwägungs‑ und Satzungsverfahren finalisiert hat. Diese Planungen schaffen neue Wohn‑ und Gewerbeflächen sowie Sondergebiete für Erholung und erneuerbare Energien.

👶 Jugend‑ und Sozialarbeit – Finanzielle Sicherung

Die Finanzierung von Jugend‑ und Schulsozialarbeit wurde mehrfach thematisiert. Stäbelow, Kritzmow und Elmenhorst/Lichtenhagen haben Beschlüsse gefasst, die Kosten der Jugend‑ bzw. Schulsozialarbeit übernehmen, falls die bisherige Förderung (z. B. aus dem ESF) wegfällt. Ziel ist die Kontinuität der Angebote und die langfristige Beschäftigungssicherheit der Fachkräfte. Die Beschlüsse enthalten keine konkreten Summen, sichern jedoch die Fortführung wichtiger sozialer Dienste.

🐾 Hundesteuer‑ und Zweitwohnungssteuerreformen

Fast alle Gemeinden haben ihre Hundesteuersatzungen neu gefasst (Stäbelow, Kritzmow, Papendorf, Pölchow, Ziesendorf, Elmenhorst/Lichtenhagen). Parallel dazu wurden Zweitwohnungssteuern neu geregelt: Kritzmow empfiehlt eine Bemessungsgrundlage von 15 %, während Elmenhorst/Lichtenhagen den Steuersatz von 10 % auf 20 % anheben will. Diese Maßnahmen sollen Eigentümer von Zweitwohnungen stärker an den kommunalen Aufwendungen beteiligen, da sie keine Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich erhalten.

🚴‍♂️ Radweg Groß Stove – Biestow

Papendorf hat den Bau eines 1 030 m langen Geh‑ und Radwegs zwischen Groß Stove und Biestow beschlossen. Die geplanten Kosten betragen 446 000 € brutto, wobei ein Förderantrag eine Förderquote von bis zu 60 % vorsieht. Der Weg soll die Lücke im Fernradweg Berlin–Kopenhagen schließen und die regionale Mobilität stärken. Der Beschluss sieht einen Stufenvertrag für die Planung und Abstimmungen mit der Stadt Rostock sowie Klärungen zum Grunderwerb vor.

💡 Flutlichtanlage am Sportplatz Lambrechtshagen

Die Gemeinde Lambrechtshagen hat eine überplanmäßige Ausgabe für die Sanierung der Flutlichtanlage am örtlichen Sportplatz beschlossen. Obwohl keine Kostenangaben vorliegen, wird die Modernisierung als Beitrag zur Sportförderung und zur besseren Nutzbarkeit des Platzes im Abendbetrieb hervorgehoben. Gleichzeitig wurden weitere wasserwirtschaftliche Verträge abgeschlossen – die Erneuerung der Rohrleitung „Lambrechtshagen Gewässer 2/4 R“ und ein Hochwasserschutzprojekt mit Retentionsfläche – um die Infrastruktur gegen zukünftige Belastungen zu wappnen.